Die Geschichte der
Freiwilligen Feuerwehr Weigelsdorf Im Jahr 1881 gründeten Franz Kiener, Franz Schücker, Josef Zull und Ignaz Kalzhitz die freiwillige Ortsfeuerwehr Weigesdorf. Hauptmann wurde der damalige Bürgermeister Franz Kiener. Edmund Jokl wurde Hauptmann Stellvertreter und Johann Zelniczek Schriftwart. Zweck der Feuerwehr war nach damaligen Satzungen "durch gemeinsames Zusammenwirken bei Feuersgefahr, den Lösch- und Rettungsdienst sowohl in der Gemeinde, als auch in den von Weigelsdorf eine Stunde entfernt liegenden Orten zu leisten". Dies war, wie ein alter Einsatzbericht erzählt, beispielsweise Mannersdorf am Leithageb., wo am Weg zum Einsatz festgestellt wurde dass der Brand wohl weiter entfernt sei. Unter der Führung des Hauptmanns Franz Kiener wurde die Feuerwehr rasch in bester Weise ausgerüstet und geschult. Sie war nicht nur bei vielen Bränden im Ort mit Erfolg tätig, sondern sie zeichnete sich auch bei zahlreichen Bränden in der Umgebung aus. Die Feuerwehr Weigelsdorf wurde selbst von Fachleuten als Elite-Feuerwehr bezeichnet. Beidem Brand der Fabrik in Pottendorf arbeitete die Feuerwehr mit so großer Umsicht, dass sie ein Anerkennungs-Dekret der k.k. Bezirkshauptmannschaft erhielt. 1884: Die erste Pumpe, als Pferdegespann, wurde angeschafft. Diese Pumpe wurde händisch von acht mann betrieben. 1885: Der Bau eines Gerätehauses wurde begonnen 1891: Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Bestehen. Es waren bereits 18 Mann uniformiert. Zum Fest kamen, trotz miserablen Wetter, zahlreiche Kameraden aus nah und fern. Da nicht alle Gäste in den Gasthäusern Platz fanden mussten während des strömenden Regens Gäste in Schuppen und Privathäusern verköstigt werden. 1893: Der bisherige Hauptmann Franz Kiener legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Der Fleischhauer Franz Schücker übernahm sein Amt. 1906: Zum 25-jährigen Gründungsfest war die Mannschaft bereits auf 32 Mann angewachsen und ein Mannschaftswagen, ebenfalls Pferdezug, wurde in Dienst gestellt. Die Wiener Neustädter Zeitung berichtete ganzseitig vom Jubiläum (da Weigelsdorf damals zum Bezirk Wr. Neustadt gehörte) 1908: Spritzenweihe - Eine neue handbetriebene Spritze wurde in den Dienst gestellt. 1914-1918: Von 40 Mitgliedern waren 29 eingerückt 1921: Der 1894 zur Feuerwehr beigetretene Landwirt Josef Bartmann wird zum Bezirkskommandanten gewählt. 1930: Der Ankauf einer modernen Motorpumpe wurde von der Landesregierung bewilligt. Die alte Pumpe(Pferdegespann) wurde der Firma Rosenbauer in Linz in Abrechnung der wesentlichen Teile und zum Einbau des neuen Aggregatmotors zugleich übergeben. 1931: Einweihung der 20 PS starken Motorspritze der Firma Rosenbauer krönte das 50-jährige Gründungsfest. Die nötigen Geldmittel wurden über Gemeinderatsbeschluss durch den Verkauf des Gemeindegasthauses aufgebracht. Der Preis von 6400 Schilling wurde in zwei Raten bezahlt. Es sei noch erwähnt dass die Tätigkeit des Schriftführers 50 Jahre lang von einem Lehrer ausgeübt wurde. Die Ehrenmitgliederwaren: Fürst Nikolaus Esterhazy, Mühlenbesitzer Paula und Richard Unger, Anton Kopp sowie Bürgermeister Peter Binder. 1938-1945: Während der nationalsozialistischen Zeit in Österreich gab es an Stelle der freilwilligen Feuerwehr die Feuerschutzpolizei. Es kam zur Neuregelung des Feuerlöschwesens und an Stelle des Feuerwehrhauptmannes trat der Wehrführer. Von diesem wurde nachfolgender Eid verlangt: "Ich schwöre: Ich will dem Führer des Deutschen Reiches, Adolf Hitler, die Treue wahren, ihm und meinem von ihm bestellten Vorgesetzten Gehorsam leisten und meine Dienstpflicht pünktlich und gewissenhaft erfüllen." Verständlich, dass diese Formel alleine schon das Ende der freiwilligen Feuerwehr bedeutete. Mit dem Ende des Regimes wurde das Feuerwehrwesen neu geregelt. 1948: Ein amerikanischer Kriegslastwagen wurde gekauft und mit russischen Armeebeständen, unter anderem einem Aggregat D.K.W 1200, ausgerüstet. Weiters wurde das alte ferdegezogene Löschfahrzeug für Traktorzug umgebaut. Somit standen zwei schlagkräftige Fahrzeuge zur Verfügung. 1951: Zum 70-Jahr-Jubiläum wurden in Weigelsdorf im Zuge einer Festveranstaltung die ersten Wettkämpfe abgehalten. 1956: Das Badener Volksblatt berichtet vom 75. Geburtstag der Feuerwehr in Weigelsdorf. Eine Fahne wird eingeweiht. Die erste Fahne wurde im Krieg bis auf ein kleines Emblem vernichtet. Es wurde von der Trafikantin Rosalia Spiegel gerettet und der neuen Fahne einverleibt. 1959: Ein neues Löschfahrzeug der Type Opel Blitz mit Vorbaupumpe wurde um 165000 Schilling von der Gemeinde angekauft. 1970: Das alte Feuerwehrhaus war zu klein und nach langem Drängen wurde im Zuge des Neubaus des Amtshauses eine neue Bleibe bezogen. 1978: Auf Grund des Wasserschutzgebietes Mitterndorfer Senke wurde vom Land NÖ ein Öl-Fahrzeug VW LT35 zur Verfügung gestellt. Die ersten Atemschutzgeräte werden angekauft. 1981: 100 Jahre FF Weigelsdorf. Ein Bierzelt wird auf der Pfarrwiese aufgestellt. Die Abschnittswettkämpfe und der Feuerwehrtag werden abgehalten. Die Mannschaft ist auf 47 Aktive und 3 Reservisten angewachsen. Kommandant ist Michael Moser. 1985: Am 5.Mai 1985 wird das erste Tanklöschfahrzeug, ein Steyr 580, in Dienst gestellt. Gesamtkosten 1,3 Millionen Schilling. Gleichzeitig wurde eine von der FF Weigelsdorf selbst finanzierte VW-Pritsche mit Doppelkabine in Betrieb genommen. Als Fahrzeugpatin stellte sich Elfriede Moser, die Gattin des Kommandanten, zur Verfügung. Einweihung der Fahrzeuge erfolgte durch Herrn Pfarrer Pijpers. 1991: Zum 110-jährigen Jubiläum wurde bereits eine Mannschaftsstärke von 48 Aktiven und sechs Reservisten gezählt. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten standen die Bezirkswettkämpfe und ein Jugendlager. Bei der Feldmesse wurde die neue Tragkraftspritze gesegnet. 1996: Das Feuerwehrhaus platzt aus allen Nähten. Es werden weitere Räume des Gemeindehauses adaptiert. Elektroinstallationen, Fußboden, Raum für Funk- und Zeugwart, Mannschaftsraum und Garderoben wurden neu geschaffen. Kosten rund 1,5 Millionen Schilling 1997: Wieder finden Abschnittswettkämpfe in Weigelsdorf statt 1998: Ein neues Löschfahrzeug wird in Dienst gestellt. Die alte Eigenproduktion auf einer VW Pritsche hat ausgedient. Die Finanzierung erfolgt mehrheitlich von der Feuerwehr selbst. 2001: 120 Jahre Feuerwehr. Die Mannschaft hat sich auf 63 Aktive und 6 Reservisten vergrößert. Die Feuerwehr präsentiert sich mit einem Tanklöschfahrzeug, einem Löschfahrzeug, einem Lastfahrzeug und einem Ölfahrzeug als modern ausgestattete Feuerwehr. Es sind auch schon 9 Atemschutzgeräte im Einsatz. Der 9. Sieg in Serie an den Abschnittsbewerben, der Bezirkssieg und die schnellste Angriffszeit bei den Landesbewerben untersreichen die starke Saison der Wettkampfgruppe. Platz 3 in Niederösterreich 2002: Ein weiterer Meilenstein in unserer Wehr - die Feuerwehrjugend wird gegründet. Bei der Mitgliederversammlung wurde der Grundsatzbeschluss gefasst auch Frauen zur Feuerwehr aufzunehmen. Somit war auch der Zugang für Mädchen in die FF-Jugend möglich. Bei der Florianifeier wird die Angelobung der ersten Jungfeuerwehrmitglieder durchgeführt und der Jugendraum im Dachboden des VS-Turnsaals eingeweiht. 2005: Ein Renault Master wird als Kommandofahrzeug und sicheres Transportfahrzeug für die Feuerwehrjugend angekauft. Die Frau des Kommandanten Peter Zowak, Eva Zowak, ist Patin. Nach langer Pause wird wieder ein Maibaum vorm Feuerwehrhaus durch die Kameraden aufgestellt. 2006: 125 Jahre FF Weigelsdorf. Das alte Feuerwehrhaus, seit 1970 nicht mehr in Verwendung, wird restauriert und wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt. Die ersten Kameraden aus der Jugend werden in den aktiven Dienst überstellt. 2007: Die Abschnittswettkämpfe sind wieder zu Gast. Am Abschnittsfeuerwehrtag werden zahlreiche verdiente Kameraden geehrt. In diesem Jahr wird die persönliche Schutzausrüstung zur Gänze erneuert. Einsatzoveralls, Schutzhosen und Jacken für Atemschutzträger und Stiefel werden angekauft. 2010: Nach 25 Dienstjahren wird das alte Tanklöschfahrzeug durch ein modernes Rüstlöschfahrzeug ersetzt. Als Patin konnte die Gattin des Kommandanten Walter Moser, Karin Moser, gewonnen werden. 2011: Ein Vorauslöschfahrzeug ergänzt den Fuhrpark. Als Patin dient die Gattin des Kdt.Stv. Johann Hauer, Verena Hauer. Das alte Tanklöschfahrzeug wird zur Partnergemeinde Ziebice in Polen überstellt. Der Mannschaftsstand beträgt 76 Aktive, 7 Reservisten und 19 Jugendmitglieder
Das derzeitige Kommando: Walter Moser,Kommandant Johann Hauer ,Kommandantstellvertreter Leopold Renner,Leiter des Verwaltungsdienstes
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Kommandanten und
Stellvertreter seit der Gründung
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1881-1894 Franz Kiener | Edmund Jokl, Franz Schicker |
1894-1919 Franz Schicker | Josef Steingress, Josef Bartmann |
1919-1956 Josef Bartmann ab 1921 bis ? | Julius Spiegel, Michael Reiner, Franz Kopp, |
Bezirksfeuerwehrkommandant | Alex Wagner, Leopold Bartmann |
1956-1961 Franz Kopp | Leopold Bartmann, Franz Spiegel |
1961-1971 Franz Spiegel | Michael Moser |
1971-1986 Michael Moser | Franz Richter, Franz Ruhland |
1986-1990 Franz Ruhland | Peter Zowak |
1990-2006 Peter Zowak | Josef Ehrnhofer bis 2000, Walter Moser bis 2006 |
seit 2006 Walter Moser | seit 2006 Johann Hauer |